Nachricht

"Art and Alphabet" Ausstellung in der Kunsthalle – Zugänglich für Menschen mit Seheinschränkung

Die Hamburger Kunsthalle am Glockengießerwall zeigt vom 21. Juli bis 29. Oktober 2017 Die Ausstellung Art and Alphabet in der Galerie der Gegenwart. Eigens für die Ausstellung wurde ein neues Entwicklungskonzept entwickelt, um auch blinden und sehbehinderten BesucherInnen den Zugang zu den künstlerischen Inhalten zu ermöglichen. Das vielschichtige Wechselverhältnis von Schrift und Bild in der Gegenwartskunst steht im Fokus der groß angelegten Ausstellung. Präsentiert werden Werke verschiedenster Medien von 22 internationalen KünstlerInnen aus 15 Ländern, die unterschiedlichste Sprachen und Schriftsysteme mit ihren Bestandteilen erforschen, als visuelle Zeichen verstehen, erweitern und künstlerisch transformieren.

Für die Zugänglichkeit für Menschen mit Seheinschränkung stehen u.a. Vermittlungsstationen mit taktilen Modellen zu ausgewählten Kunstwerken zur Verfügung, die in Zusammenarbeit mit dem Büro grauwert entwickelt wurden. Außerdem sind zusätzlich zu sämtlichen Arbeiten deskriptive Bildbeschreibungen entstanden, die den BesucherInnen neben den künstlerischen Inhalten auch eine leichtere visuelle Orientierung bei der Wahrnehmung der Werke ermöglichen sollen. Diese Texte stehen in Braille (erhältlich an der Information der Hamburger Kunsthalle) und als akustische Führung auch als mp3 zum Download zur Verfügung, denn das Konzept legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Vermittlung an blinde und sehbehinderte BesucherInnen. Ergänzt wird das Angebot durch eine Großdruck-Version der Ausstellungswandtexte, die in den Ausstellungsräumen zu finden sind. Auf diese Weise lädt die Hamburger Kunsthalle ausdrücklich alle BesucherInnen ein, die Ausstellung in ihrer Vielfalt kennen zu lernen. Dazu wurden in Zusammenarbeit mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg und der Norddeutschen Blindenhörbücherei Wegbeschreibungen als Text und mp3 zur Hamburger Kunsthalle erstellt. Ermöglicht wird das Projekt durch die Malschule in der Hamburger Kunsthalle e.V. unter der Projektleitung von Anja Ellenberger (Kunst- und Filmwissenschaftlerin, freie Kunstvermittlerin der Abteilung Bildung und Vermittlung an der Hamburger Kunsthalle).

Die Führung als Download sowie die Wegbeschreibung werden derzeit final erstellt und werden spätestens am Eröffnungstag unter www.hamburger-kunsthalle.de/art-and-alphabet abrufbar sein.

Art and Alphabet - Die Ausstellung

Ob in Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Filmen, Videos, Fotografien, Rauminstallationen oder performativen Arbeiten: Alphabete (armenische, arabische, lateinische usw.) werden manipuliert und ihre kultur- und identitätsstiftende Kraft hinterfragt; Schrift wird bis zur Unkenntlichkeit übereinandergeschichtet oder in Einzelelemente atomisiert; Handschriftliches verselbständigt sich zu einer lebendigen, kraftvollen Energielinie; Buchstaben werden zu Soundeinheiten intoniert oder in Körpersprache nachgestellt. Dabei entsteht ein spannungsvolles »Kippen« zwischen dem Entziffern und Lesen von Schrift und dem Betrachten und Wahrnehmen eines Bildes. Die Ausstellung umfasst künstlerische Positionen der letzten zehn Jahre, mit teilweise eigens für die Präsentation geschaffenen Werkgruppen. Einzelne Werke der 1960er und 1970er Jahre spannen, in die Ausstellung eingestreut, einen historischen Bogen.

Beteiligte KünstlerInnen:
Mounira Al Solh, Richard Artschwager, John Baldessari, Michael Bauch, Marcel Broodthaers, Natalie Czech, Ayşe Erkmen, Friederike Feldmann, Mekhitar Garabedian, Petrit Halilaj, Camille Henrot, Katie Holten, Bethan Huws, Janice Kerbel, Karl Larsson, Rivane Neuenschwander, Paulina Olowska, Martha Rosler, Michael Sailstorfer, Harald Stoffers, Ignacio Uriarte, Philippe Vandenberg

Zur Ausstellung erscheint ein Booklet mit Texten und Abbildungen (dt./engl., 78 Seiten), sowie zehn farbigen Postkarten, hrsg. von Brigitte Kölle. Die Publikation ist im Museumsshop zum Preis von 10 Euro erhältlich und kann online über www.freunde-der-kunsthalle.de bestellt werden.

Ansprechpartner

Melanie Wölwer

Pressesprecherin

(040) 209 404 29
(0151) 297 000 13
m.woelwer@bsvh.org

Porträtbild von Melanie Wölwer

Zurück