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Bachelorarbeit über die Barrierefreiheit im ÖPNV - Teilnehmende für Gruppendiskussion gesucht

Maria Klose schreibt derzeit eine Bachelorarbeit im sozialen Bereich über die Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Ihr Betreuer, Prof. Dr. Siegfried Saerberg, empfahl ihr, sich an den BSVH zu wenden und so nahm sie an der Julisitzung des AK Umwelt & Verkehr teil und tauschte sich mit den Anwesenden aus. Sie möchte nun im Rahmen ihrer Bachelorarbeit am Donnerstag, den 10. August um 17 Uhr eine Gruppendiskussion mit Menschen mit Behinderung im LBC durchführen.

Interessierte melden sich bitte bei Maria Klose an unter E-Mail mklose241@googlemail.com oder Tel. (0179) 200 66 38.

Diese Bachelorarbeit soll eine Einschätzung der möglichen Defizite und Möglichkeiten im Bereich Barrierefreiheit im Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) bieten und sich auf die Situation des ÖPNV in Hamburg beziehen. Sie soll aufzeigen wie die Barrierefreiheit im ÖPNV in Hamburg aussieht und einen Ausblick für die Zukunft liefern. Konkret geht es um den Stand der Barrierefreiheit des Hamburger Verkehrs Verbund, vor dem Hintergrund der Möglichkeiten und Normen die es für einen vollständig Barrierefreien ÖPNV gibt und unter Berücksichtigung dessen was betroffene Menschen brauchen. Es stellt sich die Frage inwiefern Menschen mit Behinderung aufgrund von Baulichen Gegebenheiten im ÖPNV von Benachteiligung betroffen sind und ob sie dadurch in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt sind? Außerdem ist fraglich inwiefern der Stand der Barrierefreiheit den Normen und Möglichkeiten eines vollständig barrierefreien ÖPNV entspricht. Eine weitere Frage die aufkommt wäre welche konkreten Defizite in Bezug auf die Umsetzung der UN-BRK in Hinblick auf die Barrierefreiheit im ÖPNV in Hamburg bestehen. Auch wäre es interessant zu erforschen welche Möglichkeiten und Ressourcen Bundesländer wie Hamburg haben um eine vollständige Barrierefreiheit zu Gewährleisten. Um dies einschätzen zu können bräuchte es eine ausführlichere Studie als eine Bachelorarbeit. Weshalb es in dieser Bachelorarbeit lediglich um die bestehenden baulichen Gegebenheiten und die Anforderungen die nach Aussagen von Betroffenen in Bereichen des ÖPNV von Hamburg nötig wären gehen soll. Es geht um die Frage:

Wie ist der aktuelle Stand der Barrierefreiheit für Menschen mit Seh- und Hörbeeinträchtigung im ÖPNV von Hamburg und inwiefern entspricht dieser sowohl den geltenden Normen und vorhandenen Möglichkeiten eines vollständigen barrierefreien ÖPNV als auch den Bedürfnissen die Menschen mit Seh- / Hörbehinderung haben?

Der ÖPNV gehört zum öffentlichen Bereich und sollte von jedem*r auffindbar und Nutzbar sein, es wird sich damit befasst, ob dies der Fall ist. Außerdem soll es darum gehen was für Auswirkungen nicht oder unzureichend ausgebaute öffentliche Bereiche, die für Menschen mit Behinderung täglich nutzbar sein sollten, auf den Alltag von Menschen mit Behinderung haben.

Maria Klose schreibt zu ihrer Bachelorarbeit:

Der ÖPNV ist ein sehr großer Bereich, aus diesem Grund wird sich in dieser Arbeit auf den Hamburger Verkehrs Verbund (HVV) beschränkt. Jedes Bundesland der Bundesrepublik Deutschland hat nach § 8 Abs. 3 Satz 3 PbefG die Verpflichtung seit 2022 im ÖPNV vollständig barrierefrei zu sein. Aufgrund dessen soll hier auch darauf geschaut werden was dies bedeutet und ob es für Hamburg möglich war dieses Ziel zu erreichen.

Weiterhin soll es um die Schwierigkeiten, Möglichkeiten und Ressourcen gehen die Bundesländer haben, um eine vollständige Barrierefreiheit im ÖPNV zu gewährleisten. Daran soll aufgezeigt werden was für Chancen zur Barrierefreiheit und Mobilität es in Deutschland schon gibt, was eventuell möglich und nötig wäre und was noch in Planung ist. Dies wird zum einen durch eine Beobachtungsreihe meinerseits mit Feldnotizen in Form eines Beobachtungsbogen ermöglicht. Zum anderen wird mit den betroffenen Interessensgruppen eine Diskussion über ihre Bedürfnisse und Erfahrungen stattfinden. Dabei soll auch der Beobachtungsbogen validiert werden. Es handelt sich um eine Methode aus der empirischen Sozialforschung.

Die Arbeit soll sowohl zeigen, dass ich ein Problem bzw. eine einschlägige Fragestellung aus dem Feld der Sozialen Arbeit selbstständig und wissenschaftlich er- und bearbeiten kann als auch auf die Probleme aufmerksam machen die Menschen mit Beeinträchtigung immer noch im ÖPNV haben.

Die Welt befindet sich in einem Wandel, es wird zunehmend mehr ältere Menschen geben die ebenfalls auf einen Barrierefreien ÖPNV angewiesen sind. Zudem findet zurzeit ein Umdenken in der Gesellschaft in Hamburg statt. Klimaschutz erlangt immer mehr Bedeutung in den Köpfen der Menschen und auf Räder oder den ÖPNV umzusteigen kann dazu beitragen. Es könnte also zu einer Zunahme an Nutzer*innen des ÖPNV kommen. Es ist demnach wichtig aufzuklären wie der Stand der Barrierefreiheit ist und wie sich die Betroffenen fühlen. Dazu braucht es die Mitarbeit von Betroffenen und deshalb würde ich mich sehr über eine rege Beteiligung zu diesem Aufruf freuen.

 

 

Ansprechpartner

Melanie Wölwer

Pressesprecherin

(040) 209 404 29
(0151) 297 000 13
m.woelwer@bsvh.org

Porträtbild von Melanie Wölwer

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