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BSVH gründet regionales Aktionsbündnis „Sehen im Alter“

Anlässlich des diesjährigen Sehbehindertentags geht der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) den ersten Schritt zur Gründung eines regionalen Aktionsbündnisses „Sehen im Alter“. Mit dem Zusammenschluss möchte der BSVH die notwendigen Expertinnen und Experten in Hamburg vernetzen, um sich der Herausforderung einer Volkskrankheit – dem Sehverlust im Alter – zu stellen. Melanie Schlotzhauer, Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration hat die Schirmherrschaft für das Aktionsbündnis übernommen.

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer: „Wenn im Alter die Sehkraft schwindet, stellt dies die Betroffenen vor enorme Herausforderungen: Tätigkeiten wie Lesen, die bisher zum Alltag gehörten, werden immer schwieriger oder sind ab einem bestimmten Zeitpunkt gar nicht mehr möglich. Dabei ist ein Sehverlust in vielen Fällen vermeidbar. Ich freue mich, dass das Aktionsbündnis ‚Sehen im Alter‘ das Ziel verfolgt, das Beratungsangebot für ältere Menschen zu verbessern und diese bestmöglich über Therapie- und Hilfsmöglichkeiten zu informieren.“

„Wir freuen uns sehr, dass die Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer die Schirmherrschaft für das Aktionsbündnis übernommen hat und damit die Bedeutung der Aufgabe unterstreicht, die die steigende Zahl altersbedingt von Sehverlust betroffener Menschen hier in Hamburg mit sich bringt“, sagt Heiko Kunert. Denn bei altersbedingten Augenerkrankungen, die zu einem Sehverlust führen können, sind die Dimensionen einer Volkskrankheit inzwischen erreicht. Das führt zu Herausforderungen, die auch in Hamburg Akteure aus unterschiedlichen Bereichen betreffen. Als Aktionsbündnis soll nun daran gearbeitet werden, dass vermeidbarer Sehverlust verhindert wird und Menschen, die von Sehverlust betroffen sind, in Hamburg optimal beraten und unterstützt werden.

Am 6. Juni – dem bundesweiten Sehbehindertentag – treffen sich Vertreterinnen und Vertretern der relevanten medizinischen und therapeutischen Fachbereiche, der Versorgungsstrukturen, aus Verwaltung und Politik sowie von Interessenvertretungen und Selbsthilfe zu einem Kick-off Treffen im Louis-Braille-Center. Die Verantwortlichen des BSVH stellen bei diesem Termin das Netzwerk und dessen Zielsetzung vor und möchten eine mögliche gemeinsame Vereinbarung abstimmen – ähnlich der Bonner Erklärung (siehe Hintergrund). Ziel soll sein, sich besser zu den Herausforderungen auszutauschen und Lösungen für die betroffenen Menschen in Hamburg zu erarbeiten. Als erster Meilenstein soll dazu Ende des Jahres ein Fachtag stattfinden.

Hintergrund: Aktionsbündnis „Sehen im Alter“

Gegründet wurde das Netzwerk „Sehen im Alter“ vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. (DBSV) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO), die dazu 2014 die „Bonner Erklärung“ verabschiedeten. Darin heißt es:

„Das Risiko einer Augenerkrankung, die das Sehen bedroht, steigt mit zunehmendem Alter rapide an. Die Wissenschaft geht mittlerweile von über 7 Millionen Betroffenen in Deutschland aus. Die Dimension von Volkskrankheiten ist erreicht. Menschen, die einen Sehverlust erleiden, verlieren bis zu 80 Prozent der zuvor verfügbaren Informationen und in der Folge die Handlungsfähigkeit in beinahe allen Lebensbereichen.

Dabei gibt es Wege, den Menschen Selbstbestimmung, Aktivität und gesellschaftliche Teilhabe zu sichern: Neue diagnostische Verfahren und Therapien können in vielen Fällen Erblindung verhindern – Hilfsmittel, Rehabilitation, barrierefreie Gestaltung und Beratungsangebote können helfen, entstandenen Sehverlust zumindest teilweise auszugleichen.

Viele Personen, Initiativen, Projekte und Berufsgruppen haben sich bereits auf den Weg gemacht. Es ist Zeit für eine gemeinsame Strategie!“

Mehr dazu auf www.sehenimalter.org

Ansprechpartner

Melanie Wölwer

Pressesprecherin

(040) 209 404 29
(0151) 297 000 13
m.woelwer@bsvh.org

Porträtbild von Melanie Wölwer

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