Diskriminierung in Deutschland: Antidiskriminierungsstelle initiiert Umfrage
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat die größte Umfrage zum Thema "Diskriminierung in Deutschland" gestartet, die es bislang gegeben hat. Bis zum 30. November können sich alle in Deutschland lebenden Menschen ab 14 Jahren zu ihren selbst erlebten oder beobachteten Diskriminierungserfahrungen äußern. Dabei sind alle Lebensbereiche von Interesse - vom Kindergarten über Schule und Hochschule bis zum Beruf, vom Wohnen über Versicherungs- und Bankgeschäfte bis zu Freizeitaktivitäten.
"Bisher fehlt es in Deutschland an detaillierten Daten zu Diskriminierungserfahrungen", sagt Christine Lüders, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, zum Auftakt der Umfrage. "Wir brauchen mehr Informationen, um Betroffenen besser helfen zu können."
DBSV-Präsidentin Renate Reymann ruft dazu auf, sich an der Umfrage zu beteiligen. "Menschen mit Behinderung werden tagtäglich diskriminiert, ob offen oder verdeckt, ob gewollt oder ungewollt. Nur wenn wir als Betroffene unsere Erfahrungen schildern und damit zu einer differenzierten Problembeschreibung beitragen, können die Benachteiligungen Schritt für Schritt überwunden werden."
Die Antidiskriminierungsstelle führt ihre Umfrage gemeinsam mit dem Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung durch. Mit den Ergebnissen werden Empfehlungen zur Vermeidung von Diskriminierungen entwickelt, die dem Deutschen Bundestag vorgelegt werden. Erste Zahlen und Fakten werden 2016 veröffentlicht.
Der Fragebogen kann im Internet unter www.umfrage-diskriminierung.de ausgefüllt werden. Bei Rückfragen steht die Antidiskriminierungsstelle zur Verfügung, Tel.: 0 30 / 1 85 55-18 55, E-Mail: poststelle@ads.bund.de
Ansprechpartner
Melanie Wölwer
Pressesprecherin