Nachricht

Erster Schritt für mehr Barrierefreiheit in Asklepios-Kliniken Hamburg

In einem bundesweit einmaligen Projekt hat die Patienten-Initiative e.V. die sieben großen Asklepios Kliniken in Hamburg unter dem Aspekt Barrierefreiheit mithilfe von „Barriere-Scouts“ vor Ort kritisch unter die Lupe genommen. In der Asklepios Klinik Barmbek wurden heute im Rahmen einer Foto-Ausstellung die ersten Erkenntnisse vorgestellt. Vier ehrenamtliche Barriere Scouts, darunter drei Rollstuhlfahrer, hatten die Hamburger Asklepios Kliniken seit Februar anhand einer Checkliste intensiv auf Barrierefreiheit geprüft. 

Die Patienten-Initiative hat zugleich eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen vorgelegt, insbesondere zum Thema Orientierung und Information. Größere und kontrastreiche Beschilderungen sowie taktile Leitsysteme stehen auf der Wunschliste. In der heute eröffneten Fotoausstellung unter dem Motto „Barrierefrei – wir sind dabei!“, die als Wanderausstellung auch in anderen Asklepios Kliniken zu sehen sein wird, werden sowohl gelungene Lösungen als auch verbesserungswürdige Situationen anschaulich gezeigt. „Die jetzt mithilfe der Barriere Scouts gewonnenen wertvollen Erkenntnisse werden wir in aktuelle und zukünftige Entwicklungen und Planungen bei der Gestaltung unserer Einrichtungen einbeziehen“, kündigte Dr. Wolfram, Sprecher der Geschäftsführung der Asklepios Kliniken Hamburg GmbH, an. Und er betonte, dass es nicht nur um die Bewegungsmöglichkeiten für Rollstuhlfahrer geht, sondern auch um Fragen der Beschilderung und der Beleuchtung. Kerstin Hagemann, Geschäftsführerin der Patienten-Initiative e.V., hob die Bedeutung der Aktion hervor und zog zugleich eine positive Bilanz: „Das Kooperationsprojekt von Asklepios und Patienten-Initiative hat eine Vorreiterrolle übernommen, um das Thema Barrierefreiheit in Kliniken in Deutschland voranzubringen. Das Projekt ist innovativ, weil wir erstmals eine umfassende Checkliste für die Beurteilung von Barrierefreiheit in Kliniken erarbeitet haben. Das hat sich im Praxiseinsatz jetzt bewährt.“

Heiko Kunert, Geschäftsführer des BSVH, schilderte in seinem Grußwort seine ganz persönlichen Erfahrungen als Klinik-Patient mit einer Behinderung. So erklärte er den Anwesenden, dass Patienteninformationen meist nicht barrierefrei zugänglich sind, beispielsweise in Brailleschrift oder als Audiofasssung. So sei man als blinder Patient auf die Unterstützung des Klinikpersonals oder von Angehörigen angewiesen, um sich zu informieren. Darüber hinaus seien Ärzte und Pflegepersonal häufig nicht geschult im Umgang mit behinderten Menschen und deshalb unsicher. Er wünsche sich, so Kunert, dass das Personal offen sei und nach den Bedürfnissen frage. Abschließend sagte Heiko Kunert: " Die Initiative der Asklepios-Kiniken ist ein toller erster Schritt. Uns als Patienten ist zu wünschen, dass noch viele weitere Schritte folgen werden."

Ansprechpartner

Melanie Wölwer

Pressesprecherin

(040) 209 404 29
(0151) 297 000 13
m.woelwer@bsvh.org

Porträtbild von Melanie Wölwer

Zurück