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„Geht doch!“ – Inklusion erleben

Ganz gleich, ob jung oder alt, Mann oder Frau, mit oder ohne Behinderung – Inklusion heißt mit dabei zu sein. Inklusion ist der Weg in eine neue Gesellschaft und eine große Herausforderung für uns alle. Die Sonderausstellung „Geht doch! – Inklusion erleben“, die am 8. November 2013 im Hamburg Museum eröffnet wird, nimmt sich diesem aktuellen Thema an. Anhand von poetischen Inszenierungen, Interaktionen und Medieninstallationen taucht der Besucher in Lebenswelten von Menschen mit und ohne Handicap ein und erlebt spielerisch ihren Alltag.

Reingehen und ausprobieren ist die Devise: inklusiv Kickern in der Kneipe, Einkaufen aus Sicht eines Rollstuhlfahrers, Spielen nach Gehör. Der Besucher platzt mitten in das Leben unterschiedlicher Personen, lernt sie kennen, begibt sich interaktiv in ihre Situation und wird sensibel für die Lebensumstände anderer. Die Ausstellung greift in den unterschiedlichen Lebenssituationen sowohl die Probleme auf, die bestehen, als auch die Möglichkeiten, die Inklusion eröffnet. Und die Ausstellung hat Humor: Beim Druck auf einen Klingelknopf erscheint auf einem Bildschirm ein Mann im Rollstuhl der sagt: „Mein Handicap ist, das ich nicht jodeln kann.“ Und jeder kann sich selbst die Frage stellen: Wo beginnt eigentlich ein Handicap? Mit einer psychischen oder physischen Beeinträchtigung? Als Brillenträger? Als Linkshänder? Was ist mein Handicap?

Historischer Anlass und Hintergrund der Ausstellung ist das 150jährige Jubiläum der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Ein digitales Buch in der Ausstellung erzählt die gesamte Geschichte von der Gründung der Alsterdorfer Anstalten bis zur Stiftung heute in Bildern, Tondokumenten und Filmen. Es kommen auch ehemalige Angestellte in Interviews zu Wort, die von den unhaltbaren Zuständen und menschenunwürdigen Behandlung der „Pfleglinge“ in den 1960er und 70er Jahren sprechen. Den notwendigen Umbruch brachte ein Artikel im ZEIT Magazin im Jahr 1979. „Lernen aus der Geschichte“ ist seitdem das Motto der Stiftung.

Die Ausstellung wurde von Menschen mit und ohne Behinderung konzipiert und von den kreativen Machern des Universe Science Center in Bremen und des Klimahauses in Bremerhaven umgesetzt. Gebaut wurden die einzelnen Elemente unter anderem in den Werkstätten von alsterarbeit, und Künstlergruppen wie Schlumper und Barner 16 wurden in die Gestaltung und die Produktion mit einbezogen. Die Ausstellung wird gefördert von Aktion Mensch.

Das Hamburg Museum ist nicht vollständig barrierefrei. Es soll hoffentlich bald barrierefrei nachgerüstet werden. Momentan bemüht es sich deshalb, möglichst barrierearm zu sein. Die Ausstellung und alle Exponate sind mit dem Rollstuhl erreichbar, es gibt Audiodokumente für Gehörlose, Beschreibungen in Brailleschrift sowie einen Führer für Sehbehinderte und leicht verständliche Texte für alle.

Führungen

Führungen ab dem 8. November 2013 jeden Samstag und Sonntag, jeweils von 15 – 16 Uhr

Angebote für Schulen und Gruppen

Buchungen über den Museumsdienst Hamburg
Tel.: 040 428 131 0
E-Mail: info@museumsdienst-hamburg.de

Führungen in Gebärdensprache

E-Mail: martina.bergmann@museumsdienst-hamburg.de
Bildtelefon: 040 428 55 827
E-Fax: 040 427 925 324

Gerade erschienen ist das Buch „Mitten in Hamburg – Die Alsterdorfer Anstalten 1945-1979“, es ist für 19,90 € im Hamburg Museum erhältlich.
Nähere Informationen finden Sie ab November auch unter www.alsterdorf.de

Ansprechpartner

Melanie Wölwer

Pressesprecherin

(040) 209 404 29
(0151) 297 000 13
m.woelwer@bsvh.org

Porträtbild von Melanie Wölwer

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