Im Gedenken an Gerhard Jeschke
„In Hamburg fängt alles, wie die Erfahrung mit so glücklichem Erfolge zeigt, bei Privatpersonen an.“ Dieses Zitat aus einem Buch über wichtige Persönlichkeiten, trifft auch auf Gerhard Jeschke zu, der am 4. April 2014 im Alter von 84 Jahren verstarb.
Als Blindenpädagoge hat Gerhard Jeschke unzähligen blinden und später auch sehbehinderten Schülerinnen und Schülern den Weg in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben geebnet. Als Leiter der Blinden- und Sehbehindertenschule, heute das Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte, hat er sich unauffällig, aber nachhaltig in die Hamburger Sozialpolitik eingemischt. Ein wesentliches Ergebnis war die Gründung der „Vereinigung der Freunde blinder und sehbehinderter Kinder e.V.“, deren Hauptaufgabe die pädagogische Frühförderung für blinde und sehbehinderte Vorschulkinder ist.
An einem „Runden Tisch“ brachte er alle Hamburger Institutionen zusammen, die eine Aufgabe für und mit blinden Menschen in Hamburg erfüllen. Damit ermöglichte er einen regelmäßigen Austausch untereinander, um die Chancen blinder und sehbehinderter Menschen zu verbessern. Als Mitglied und Vorsitzender des „Verbandes für Blinden- und Sehbehindertenpädagogik e.V. hat Gerhard Jeschke stets Impulse zur Aktualisierung der Sonderpädagogik gegeben.
Als Pensionär schrieb er das Buch „Geschichte der Blinden und Sehbehinderten in Hamburg“ und gründete die „Hamburger Stiftung für blinde und sehbehinderte Kinder“.
Gerhard Jeschke wurde aufgrund seines herausragenden Engagements für blinde und sehbehinderte Menschen 2003 zum Ehrenmitglied im Blinden- und Sehbehindertenverein e.V. ernannt. Der BSVH gedenkt ihm als einfühlsamen und unermüdlichen Kämpfer für die Rechte und Chancen der Betroffenen und als langjährigem Wegbegleiter. Wir werden ihn vermissen.
Unser Beileid gilt der Familie und den Freunden des Verstorbenen.
Ansprechpartner
Melanie Wölwer
Pressesprecherin