Jetzt erst recht: BSVH zeigt falschparkenden E-Rollern die Gelbe Karte
Verschobene Aktion startet am Welt-Braille-Tag (4. Januar)
Trotz Aufklärung und Maßnahmenpaket der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende liegen E-Roller in Hamburg noch immer kreuz und quer auf den Gehwegen und stellen gefährliche Hindernisse für zufußgehende – insbesondere blinde und sehbehinderte – Menschen dar. Ab dem 4. Januar – dem Welt-Braille-Tag zeigt der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) dieser Situation symbolisch die Gelbe Karte. Unterstützt wird die Aktion von FUSS e.V., dem Sozialverband Deutschland (SoVD) Hamburg sowie der Lebenshilfe Hamburg.
Trotz der Maßnahmen, die die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende gemeinsam mit den Anbietern von E-Rollern am 16. September vorstellten, hat sich die Situation nicht spürbar verbessert. Noch immer prägen quer auf dem Fußweg stehende und liegende E-Roller das Stadtbild in Hamburg und gefährden die Sicherheit von Seniorinnen und Senioren und mobilitätseingeschränkten Menschen. Hierauf macht der BSVH mit einer Aktion aufmerksam.
Insgesamt 3.000 Gelbe Karten werden dabei in Hamburg den E-Rollern an den Lenker gehängt, die Passanten behindern. Mit der Aktion will der Verein diese sichtbar machen und Nutzerinnen und Nutzer sowie die Verleihfirmen für mehr Rücksichtnahme sensibilisieren. „Die Situation ist für die Menschen mit einer Seheinschränkung in Hamburg und viele andere Zufußgehende nach wie vor sehr gefährlich und daran haben auch die getroffenen Maßnahmen bisher nichts entscheidend geändert“, erklärt Angelika Antefuhr, 1. Vorsitzende des BSVH. „Nach wie vor erreichen uns regelmäßig Nachrichten von Betroffenen, die durch falsch abgestellte und herumliegende E-Roller in Gefahr gerieten oder sogar in Unfälle verwickelt wurden“. Gerade in der dunkleren Jahreszeit verschlimmere sich die Situation für die Menschen, da sie die Roller noch weniger wahrnehmen können. „Blinde und sehbehinderte Menschen müssen sich auf dem Gehweg sicher fühlen, dies ist unerlässlich für unsere Mobilität und Selbstständigkeit “ sagt Angelika Antefuhr.
Das Hamburger „Bündnis Barrierefreie Mobilitätswende“ hatte bereits im September den Bürgerschaftsantrag "Steuerungsmöglichkeiten gegenüber E-Roller-Anbietern als unzureichend kritisiert und konkrete Forderungen für die Verbesserung der Sicherheit formuliert: https://www.bsvh.org/e-roller.html
Darüber hinaus veröffentlichte der BSVH eine Handlungsempfehlung für Nutzende, um über die häufigsten Probleme für Menschen mit Seheinschränkung – wie das Abstellen an Hauswänden – aufzuklären: https://www.bsvh.org/nachricht/handlungsempfehlung-elektroroller.html
Ansprechpartner
Melanie Wölwer
Pressesprecherin