Wird die Hamburger Mobilitätswende barrierefrei sein? Termin bei Staatsrat Martin Bill
Am Mittwoch, den 12. August nahm die 1. Vorsitzende des BSVH, Angelika Antefuhr, gemeinsam mit dem Geschäftsführer Heiko Kunert einen Termin bei Martin Bill, Staatsrat in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, wahr. Begleitet wurden sie von Joachim Becker, zuständig für Verkehrs- und Freiraumplanung im Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg. Im Gespräch ging es um Bedarfe und Forderungen behinderter Menschen, die bei der ausgerufenen „Mobilitätswende“ zwingend berücksichtigt werden müssen.
Vergeblich sucht man im neuen Koalitionsvertrag ein grundsätzliches, wirklich alle Politikbereiche durchdringendes, Bekenntnis zu Inklusion, Barrierefreiheit und Teilhabe. Im Gegensatz dazu steht die ausgerufene „Mobilitätswende“, die auf der Prioritätenliste der Regierungsparteien ganz oben steht. „Wir sind besorgt, dass durch die Mobilitätswende eine weitere Ausgrenzung blinder und sehbehinderter Menschen sowie anderer Behinderungsgruppen droht, sollte man deren Bedarfe nicht bereits in der Planung mit einbeziehen“, erklärt Heiko Kunert, Geschäftsführer des BSVH. „Wir werden deshalb das große Vorhaben in den nächsten fünf Jahren entschieden im Blick behalten“, verspricht Heiko Kunert. Im ersten Schritt fand dazu das Gespräch mit Martin Bill, Staatsrat in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, statt. Die Verantwortlichen des BSVH und des Kompetenzzentrums hatten dazu ein „Thesenpapier zur Mobilitätswende“ erarbeitet, dass sie dem Staatsrat mitgaben. „Mobilität bedeutet nicht, irgendwie von A nach B zu kommen. Mobilität bedeutet, die Stadt in Ihrer ganzen Vielfalt zu erleben, zu erfahren und auch zu gestalten. Stadt wird nicht von Planern gemacht, sondern von den Menschen, die in ihr leben“, heißt es im Papier. Damit verbunden sei beispielsweise, dass die Anstrengungen für den Ausbau eines barrierefreien ÖPNV verstärkt werden, Gehwege für behinderte Menschen sicherer werden und das Leitsystem ausgebaut wird.
„Dass wir zu einem so frühen Zeitpunkt in der Legislaturperiode unsere Themen und Bedarfe bei der Verkehrspolitik der Stadt vorbringen konnten, sehen wir als positives Signal“, erklärte Heiko Kunert nach dem Treffen. „Der Erfolg einer Mobilitätswende, wie sie die Stadt Hamburg anstrebt, muss sich auch daran messen lassen, ob sie inklusiv ist und alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer berücksichtigt“, so Kunert.
Ansprechpartner
Melanie Wölwer
Pressesprecherin