Schießen für Menschen mit Sehverlust – wie funktioniert das?
Blinde und sehbehinderte Menschen schießen mit Luftgewehren. Undenkbar? Nicht am barrierefreien Schießstand. Am 18. Juli können Menschen mit Seheinschränkungen im Louis-Braille-Center von 10 Uhr bis 19 Uhr das Schießen ausprobieren. Der Blinden-und Sehbehindertenverein Hamburg e.V. (BSVH) baut dazu eine Simulations-Schießeinrichtung auf. Interessierte melden sich bitte bis zum 12. Juli unter (040) 209 404 0 an. Der Eintritt ist frei.
Wenn das Sehvermögen zum Sportschießen mit dem Luftgewehr nicht mehr ausreicht, besteht die Möglichkeit, über das Gehör das Ziel treffsicher zu erreichen. Das Standardgewehr wird mit einer Zusatzeinrichtung, der sogenannten „Optronic“ ausgestattet, die Lichtstärken in Töne umsetzten kann. Über einen Kopfhörer wird dem Schützen der Zielton angegeben. Die Zielscheiben haben im Zentrum den Ring 10, genauso wie bei den sehenden Schützen, jedoch nicht als schwarze sondern hellste Farbmarkierung. Die maximale Tonhöhe liegt also im Zentralpunkt. Ein vorgegebener Zeitraum bestimmt bei den Wettkämpfen für jeden Schützen seine Schussanzahl, wobei er den Zeitpunkt für den Start der Wertungsschüsse, die für jeden gleich sind, selbst bestimmen kann. Die Betreuung, sowie das Laden am Schießstand erfolgt aus Sicherheitsgründen durch einen lizenzierten Übungsleiter.
Dieser Sport trägt dazu bei, die Orientierungs- und Konzentrationsfähigkeit bei blinden und sehbehinderten Menschen zu schulen. Einzel- und Mannschaftswertungen fördern den sportlichen Ehrgeiz und tragen erheblich zu freundschaftlichen Begegnungen sowie zum geselligen Beisammensein bei.
Bis zum Ende des Jahres 2017 bietet der DBSV regionale Schnupperveranstaltungen, wie in Hamburg, mit einer Simulations-Schießeinrichtung an. Diese Veranstaltungen finden im Rahmen des Projektes "Ins Schwarze treffen - Schießsport für blinde und sehbehinderte Menschen statt", welches von der Aktion Mensch gefördert wird.
Ansprechpartner
Melanie Wölwer
Pressesprecherin